Bereits vor rund 200 Millionen Jahren brachte ein riesiger Treibhauseffekt, damals durch Riesenvulkane und nicht durch das Gestänkere von Industrienationen verursacht, das Leben auf diesem Planeten größtenteils um. Die Korallenriffe wurden zu dieser Zeit fast vollständig vernichtet – fast, bis auf eines.

2016, Mischtechnik auf Bütten, 42 x 56 cm (in Privatbesitz)
Korallengarten

24. Januar 2021

So wie heute die globale Erwärmung und Versauerung der Ozeane die Korallenriffe weltweit bedrohen, entwickelte sich damals gegen Ende des Trias ein noch wesentlich zerstörerisches Szenario. Der Urkontinent Pangäa driftete auseinander und aus der Tiefe des Erdkerns drangen zwischen den Erdteilen, die später zu Nordamerika und Afrika werden sollten, unglaubliche Mengen an Lava an die Meeresoberfläche und setzten in einer unvorstellbaren Größenordnung Kohlendioxid frei. Die Folge war ein Treibhauseffekt, gegen den sich das, was die weltweite Industrie verursacht, wie ein Kasperletheater anfühlt. Es kam zu globaler Erwärmung, die viel schneller voranschritt als das heute der Fall ist, zu einer Versauerung der Ozeane und zu massenhaftem Artensterben in den Weltmeeren.

Gegen all das war selbst der Meteoriteneinschlag, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte, auch nur Laientheater. Die riesigen und hoch komplexen Riffsysteme der Trias-Zeit voller unzähliger Arten verschwanden sozusagen von heute auf morgen. Nur in der Nähe einer Kontinentalplatte, die heutzutage etwa in Südfrankreich zu verorten ist, hat ein Riff überlebt. Es befand sich in tieferem Wasser und auch für damalige Verhältnisse relativ weit nördlich.

Früher nahm man an, dass sich die heutigen Korallenpopulationen an fernen, isolierten Inselgruppen neu entwickelt haben, stattdessen war es eine tiefere Region am Kontinentalschelf, wo sich Korallen erhalten konnten. Diese europäischen überlebenden Korallen bildeten die Grundlage für die heute wieder vorhandene Diversifikation.

Das Leben findet einen Weg. Wir schaffen das. In diesem Zusammenhang glaube ich das sogar.

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ews Abstrakt ,

2 Replies

  1. Wenn ich dieses Bild nicht schon schön gerahmt und mit Passepartout versehen an der Wand hängen hätte, müsste ich es dem lieben Künstler immer wieder und wieder abschwatzen 🙂
    Korallen und Pflanzen wogen, Blasen steigen auf, es strotzt vor Leben. Ich bin sonst überhaupt kein Fan von Rose-oder Pastelltönen, aber hier begeistern sie mich. Eine herrliche, intakte und unberührte Unterwasserwelt. Man sieht, dass der Künstler seine Erfahrungen mit der Unterwasserwelt miteinfließen gelassen hat. Ich schaue es mir immer wieder gern an!

    1. Ja, das Bild stammt aus einer früheren abstrakten Phase, und von der angewandten „Klatsch- und Kratz“-Technik bin ich inzwischen ein bisschen weggekommen. Aber es freut mich, dass es dir immer noch gefällt, und natürlich auch, dass es einen so teuren Rahmen bekommen hat und derart exponiert aufgehängt wurde. Vielen Dank!

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