Erich Schöneck
Kunst und Kommentare

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Die großen Seuchen der Menschheit I

Die Pest ist eine typische, auf dem Blutweg übertragene zoonotische Krankheit, die in erster Linie Nagetiere befällt und dort symptomlos bleibt. Menschen spielen im längerfristigen Überlebenszyklus des Pesterregers eigentlich überhaupt keine Rolle, denn die sterben daran. Für einen sicheren Transfer benötigt Yersinia pestis immer Flöhe als Zwischenwirte. Der orientalische Rattenfloh, Xenopsylla cheopis, soll der effektivste Pestüberträger sein. Mehr als 30 weitere Floharten sind nachgewiesene Pestüberträger, so auch der Menschenfloh Pulex irritans, der bei der direkten Infektion von Mensch zu Mensch sehr rasch Epidemien auslöst. Während des zweiten Weltkrieges haben die Japaner P. irritans benutzt, um Menschen in China mit der Pest zu infizieren.

Das Pestbakterium ist eine der wahrscheinlichsten Biowaffen für terroristische Angriffe. Auch wenn bei derartigen Anschlägen mit Todesopfern in einer Größenordnung von ca. 10% gerechnet werden muss, ist es dennoch bei schneller Identifizierung des Erregers und sofortiger Einleitung geeigneter antibiotischer Therapieformen mit Streptomycin, Gentamicin, Tetracyklin, Fluoroquinolon, Chloramphenicol oder Sulfonamid über mindestens 10 Tage sehr gut möglich, die Epidemie in kurzer Zeit zu besiegen. Da müssen die zuständigen Verantwortlichen dann aber deutlich schneller und mit mehr Verstand als in Europa zu Beginn der Coronapandemie reagieren. [Mehr]

 
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